Dauer: 98 Minuten
8,00 Euro
Sankt Ulrich Verlag, Augsburg
Zu beziehen über
"Stiftung Ruhegebet"
Reimund Oehlke
Theodor-Gierath-Straße 31
51381 Leverkusen
E-Mail: reimund.oehlke@t-online.de
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Peter Dyckhoff
Bete ruhig - Vortrag
Im Haus Sankt Ulrich, Augsburg, stellt Peter Dyckhoff das
Ruhegebet nach Johannes Cassian (4. Jh.) vor. Einfach und
gleichzeitig groß in der Wirksamkeit führt die
Übung des Ruhegebetes zu tiefgreifenden Veränderungen
im Leben und im Glauben. Der Autor betet und lehrt diese
einfache Gebetsweise bereits seit 45 Jahren. Peter Dyckhoff
beschreibt einfühlsam und verständlich die Schritte
zum Ruhegebet, das jeder im Alltag leicht praktizieren kann.
Gerade für Menschen unserer Tage ist ein anstrengungsloses
Innehalten und ein kurzes Verweilen vor Gott lebensnotwendig,
um von ihm getragen zu werden.
Der Herr ist mein Hirte
Zum Titelbild
ER ist mein Hirt,
mir mangelts nicht.
Auf Grastriften
lagert er mich,
zu Wassern der Ruh
führt er mich.
Die Seele mir
bringt er zurück,
er leitet mich
in wahrhaftigen Gleisen
um seines Namens willen.
(Psalm 23,1-3, Martin Buber)
Das Bild "Christus als guter Hirt" malte Lucas
Cranach der Jüngere, der 1515 in Wittenberg geboren
wurde und 1586 in Wittenberg starb. Er wurde siebzig Jahre
alt. Lucas Cranach erlernte von seinem Vater, Lucas Cranach
dem Älteren, die Kunst der Malerei und arbeitete in
der väterlichen Werkstatt. Seine anmutigen Kompositionen
sind von überraschender Schönheit und Strahlkraft.
Lucas Cranach d. J. nimmt unter den deutschen Malern und
Porträtisten der Renaissance eine hervorragende Stellung
ein. Im öffentlichen Leben Wittenbergs genoss er hohes
Ansehen: Er war Ratsmitglied und Bürgermeister von
Wittenberg.
Das Bild "Christus als guter Hirt" hängt
heute im Angermuseum in Erfurt. Die Darstellung bezieht
sich auf die folgenden Worte Jesu: Wenn einer von euch hundert
Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht
die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem
verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden
hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn
er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn
zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe
mein Schaf wiedergefunden, das verloren war (Lukas 15,4-6).
Kein einziges Schaf ist dem Hirten gleichgültig, keines
will er verlieren. Das gefundene Schaf legt er auf seine
Schultern, um es heim zu tragen. Wenn ein Schaf sich von
der Herde getrennt hat, läuft es ängstlich planlos
suchend umher, legt sich mutlos nieder und muss getragen
werden. Der Hirte geht mit ihm besonders liebevoll um. So
ist Gott: Er gibt niemanden auf. Seine Sorge gilt einem
jeden von uns – selbst wenn er irrige Wege gegangen
ist.
Beim Anschauen des Umschlagbildes fällt ein Weiteres
auf. Betrachten wir die Kopfhaltung und den Blick Jesu,
so liegt darin eine unendliche Hingabe in Liebe an alle
Menschen. Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein
Leben hin für die Schafe (Johannes 10,11). Das Hirt-Sein
Jesu erweist sich in der Hingabe seines Lebens, um den Schafen
das wahre Leben zu schenken. Diese Lebenshingabe verbindet
den Tod Jesu mit dem letzten und eigentlichen Grundmotiv
des göttlichen Heilshandelns, mit der Liebe.
Ob Lucas Cranach d. J. beim Malen des Bildes "Christus
als guter Hirt" eine Ahnung Jesu von seiner bevorstehenden
Passion zum Ausdruck bringen wollte? Der Blick Jesu geht
durch den Betrachter hindurch in Zukünftiges und in
unendliche Weiten – während das Schaf auf seinen
Schultern ihm so liebevoll zugewandt ist. Vielleicht hat
der Maler den „ leidenden Gottesknecht “ als
Hintergrund gesehen!
Er hat unsere Krankheit getragen
und unsere Schmerzen auf sich geladen.
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe,
jeder ging für sich seinen Weg.
Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt,
und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer,
so tat auch er seinen Mund nicht auf.
Doch der Herr fand Gefallen an seinem Knecht,
er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab.
Denn er trug die Sünden von vielen
und trat für die Schuldigen ein.
(Jesaja 53,4a.6a.7b.10a.12b.)
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