Neuauflage 2011, 384 Seiten,
kartoniert, 3 EUR
ISBN 978-3-7984-0809-8
J. F. Steinkopf-Verlag
Zu beziehen über
"Stiftung Ruhegebet"
Reimund Oehlke
Theodor-Gierath-Straße 31
51381 Leverkusen
E-Mail: reimund.oehlke@t-online.de
C-Initiale aus dem Albani-Psalter |
Peter Dyckhoff
Kreuzgang der Liebe
Das Leben der Christina von Markyate
In der Kathedrale der früheren Benediktiner-Abtei
St. Albans in der Nähe von London entdeckte Peter Dyckhoff
wertvolle Auf- zeichnungen über eine fast vergessene,
bermerkenswerte Frau: Christina von Markyate. Die Aufzeichnungen
führten ihn dann zu einer Handschrift aus dem 12. Jahrhundert.
Heimlich, ohne dass es Christina bemerkte, zeichnete ein
Mönch, wahrscheinlich der Abt Geoffrey de Gorham, die
abenteuerliche Lebens- und Klostergeschichte der Priorin
Christina auf.
Auf der Grundlage dieser mittelalterlichen Handschrift
und seiner Funde im Klosterarchiv der Kathedrale von St.
Albans gelang es Peter Dyckhoff, das Leben der Christina
von Markyate, einer emanzipierten Frau. die bereits im 12.
Jahrhundert einen nicht zu unterschätzenden Einfluss
auf Politik und Kirche besaß, zu rekonstruieren.
Als junges Mädchen aus adeligem Haus erfuhr sie zwar
Geborgenheit und Liebe in ihrer eigenen Familie - jedoch
auch die Bevormundung durch ihre Eltern, die sie gegen ihren
Willen verheiraten wollten. Durch ihren starken christlichen
Glauben fand Christina immer wieder neu die Kraft, sich
gegen diesen Druck und entsprechende Intrigen erfolgreich
aufzulehnen. Sie erreichte es auf abenteuerlichen und teilweise
dramatischen Wegen, ihrer Berufung zu folgen und in ein
Kloster aufgenommen zu werden.
Vor dem Hintergrund politischer Machtereignisse, persönlicher
Enttäuschungen und gravierender Begegnungen wird die
Entwicklung Christinas zu einer reifen, selbstbewussten
Frau, die auf dem Höhepunkt ihres Leben ein eigenes
Kloster gründet, in einfühlsamen Bildern geschildert.
Durch die Freundschaft mit Abt Geoffrey erfährt Christina
ihren eigentlichen Auftrag: ihre Liebe und ihr Wissen für
die Menschen einzusetzen, die am Rande des Lebens stehen,
Suchende und Unverstandene sind. Sie eignet sich medizinische
Kenntnisse an und praktiziert die Stein- und Pflanzenheilkunde.
Vor allem jedoch gibt sie ihre tiefgreifenden Glaubens-
und Gebetserfahrungen weiter. Durch ihr Gebet, ihre unendliche
Geduld und ihre Klugheit erreicht es Christina sogar, maßgeblich
auf den Abt einzuwirken, sodass eine Persönlichkeit
reifen konnte, die nicht nur das bedeutendste Benediktiner-Kloster
Englands vorbildlich leitete, sondern auch starken Einfluss
auf Kirche und Politik nahm. Als Dank ließ der Abt
einen kostbaren Psalter für sie anfertigen: den Albani-Psalter.
Der geistige Reifungsprozess Christinas sowie ihre Erfahrungen
innerhalb der verhärteten Männerwelt der Kirche
führten nicht nur bei ihr selbst zu einer ungeahnten
Dimension menschlicher Liebe und tiefgreifender Glaubenserfahrung,
sondern auch bei all den Menschen, die ihr begegneten. |